Praxis & Medizin

Sinnvolle Handyanwendung für Patientinnen und Patienten | Gut zu wissen

In der heutigen Zeit sind Smartphones mehr als nur Kommunikationsmittel – sie können eine wertvolle Unterstützung in der Gesundheitsversorgung sein.

Ein typisches Szenario:
Nach langer Wartezeit ist der Facharzttermin endlich da. Doch im Gespräch fällt Ihnen der Name eines Medikaments nicht ein, das Sie regelmäßig einnehmen oder kürzlich ausprobiert haben. Der Medikationsplan liegt zu Hause – vergessen auf dem Küchentisch. Das kann gefährlich werden: Der Arzt verschreibt möglicherweise ein Medikament, das nicht wirkt oder zu Wechselwirkungen führt.

Die Lösung:
Nutzen Sie Ihr Handy! Fotografieren Sie Ihre Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel direkt nach dem Kauf – inklusive Wirkstoff und Dosierung. So haben Sie alle wichtigen Informationen jederzeit griffbereit und können sie bei Bedarf dem Arzt zeigen. Das verhindert Doppelverordnungen und unerwünschte Wechselwirkungen.

Auch Laborwerte, bildgebende Befunde oder Hörtestergebnisse lassen sich einfach abfotografieren und in einem eigenen Album wie „Meine Medikamente“ oder „Meine Befunde“ speichern. So haben Sie Ihre Gesundheitsdaten immer dabei – beim Facharzt, im Urlaub oder im Notfall. Besonders bei plötzlichen Beschwerden, etwa einer Hörminderung, können frühere Befunde helfen, Veränderungen zu erkennen und die Diagnose zu sichern.

Sie behalten die Kontrolle:
Sie entscheiden, welche Informationen Sie weitergeben möchten – unabhängig von Faxen, die oft zu spät oder gar nicht ankommen.

Digitale Helfer im Alltag:
Es gibt zahlreiche Apps, mit denen Sie z. B. Blutdruck, Blutzucker oder Ihre körperliche Aktivität dokumentieren können. Das unterstützt Ihre Ärztin oder Ihren Arzt dabei, Ihre Therapie individuell anzupassen. Auch Tagebuch-Apps für Beschwerden wie Migräne, Allergien oder chronische Schmerzen sind hilfreich. Sie ermöglichen eine einfache, visuelle Erfassung von Symptomen und deren Auslösern – ein wertvolles Hilfsmittel für die Diagnostik.

Beispielhafte App:
Husteblume von der Techniker Krankenkasse hilft beim Monitoring allergischer Beschwerden. Es gibt jedoch viele weitere nützliche Anwendungen anderer Anbieter.

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA):
Diese vom Arzt verordnungsfähigen Apps werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt und unterstützen bei verschiedenen Erkrankungen. Beispiele:

  • Cara Care – Reizdarm
  • deprexis – Depression
  • Endo-App – Endometriose
  • HelloBetter – für chronische Schmerzen, Panikstörungen, Stress & Burnout, Diabetes
  • Invirto – Angststörungen
  • Oviva Direkt – Adipositas
  • NichtraucherHelden-App
  • Kaia Rückenschmerzen – Rückentraining für zu Hause

Natürlich ersetzen diese Anwendungen keine ärztliche Betreuung, können aber eine sinnvolle Ergänzung sein.

Wichtig:
Nutzen Sie auf allen Geräten einen aktuellen Virenscanner. Diese sind günstig, leicht zu installieren und schützen Ihre sensiblen Gesundheitsdaten.


Fazit

Ein sinnvoll genutztes Smartphone kann Ihre Gesundheitsversorgung deutlich verbessern. Es hilft Ihnen, wichtige Informationen zu dokumentieren, die Kommunikation mit Ärztinnen und Ärzten zu erleichtern und Ihre Gesundheit aktiv mitzugestalten.

Viel Freude mit den neuen Möglichkeiten – Ihre technikaffine Marina Gosemann